Nach weiteren 3 Wochen Ermittlungsarbeit war klar: Herr Maresh Salcik war der Tote aus dem Eichwald.

Doch wie sich schließlich herausstellen sollte, war Salcik nicht sein richtiger Name. Der Ausweis war gefälscht, eine sehr gute Fälschung, aber eben eine Fälschung.

Wer er wirklich war, war somit noch immer nicht klar.

 

Endlich, nach 3 Tagen ungeduldigen Wartens die erlösende Antwort: Herr Salcik war ein sogenannter Heiratsschwindler und hieß Elias Moods. Ein armer Versager, der nie etwas abschloss. Nach der Schule versuchte er sich in unterschiedlichen Studiengängen, aber brach diese dann immer wieder ab. Auch seine beruflichen Ambitionen wie Immobilienmakler, Bankkaufmann oder auch Werbetexter verliefen immer wieder im finanziellen Fiasko.

Also sattelte er um und nahm mehr oder weniger reiche ältere Damen aus.

Warum er ausgerechnet nach Dossenheim kam lag im Dunkeln. Vielleicht, weil er einer ausgenommenen Betrogenen entkommen wollte oder auch um sich zur Ruhe zu setzen, aber vermutlich doch eher um unterzutauchen.

 

Doch wovor versteckte er sich? Wirklich nur vor einer Rache suchenden älteren Dame? Das hätte er doch einfacher haben können.

 

Was war Herr Salciks oder vielmehr Herrn Moods Geheimnis?

 

Die Ermittlungen gestalteten sich recht schwierig, da unter den Habseligkeiten des Toten keinerlei persönlicher Sachen gefunden wurden.

 

Gruber, der durch einen glücklichen Zufall nun auch mit von der Partie „Eichwald“ war, und die anderen traten auf der Stelle. Nichts, aber auch nichts tat sich bis schließlich Kommissar Zufall wieder seine Hände ins Spiel brachte.

 

Andrea von Mahlen, eine reiche Bankierstochter aus Oldenburg, wütete und schrie derart hysterisch im Bankhaus herum, dass sich der Bankangestellte Lukas nicht anders zu helfen wusste, als schließlich die Polizei zu rufen.

Andrea von Mahlen ist so eine Mischung aus Inge Meisel und Lotti Huber. Das lustige gütige Gesicht und die drollige Figur der Inge Meisel und das farbenfrohe und lautstarke Gehabe der Lotti Huber.

Von Mahlens Vater war vor geschätzten hunderten von Jahren ein wohlhabender und  angesehener Bankier. Da er seiner Tochter nicht die Übernahme der Firma zutraute, verkaufte er alles und legte die doch sehr beträchtliche Summe in einen Treuhandfonds der die gute alte Dame noch heute mit  großer Annehmlichkeit leben lies.

Auch ihr Ehmann, Gott hab ihn selig, hinterlies ihr und der gemeinsamen Tochter Inge ein nicht gerade kleines Vermögen. Der gute alte Herr Braun starb schon vor mehr als 30 Jahren, wahrscheinlich war das die Flucht vor der schrulligen und doch recht dominanten Alten, die sich sogar weigerte, den Namen ihres Mannes anzunehmen, weil das unterer ihrem Stand gewesen wäre.

Auf jeden Fall beläuft sich das Vermögen auf geschätzte 85 Millionen Euro.

Ihre Tochter Inge, die heute in Australien lebt; auch hier könnte man an Flucht denken, besitzt ebenfalls einen nicht unerheblichen Reichtum.

 

Nun um auf Frau von Mahlen zurückzukommen. Sie stand nun in der Bank und machte lautstark ihrem Unmut luft, dass sie unverzüglich an ihr Bankschließfach müsse. Die Sache hat nur einen Haken – es ist gar nicht IHR Schließfach, sondern das Schließfach eines gewissen Herrn Edubald Dworak.

 

Noch einer der vielzähligen Namen des Herrn Moods.

Frau von Mahlen erklärte schließlich der Polizei in recht eindrücklicher und blumiger Weise mit jeder Menge ausladender Gesten, achs und ochs, mit Klagen und fast minütlichen Beinahe-Ohnmachtsanfällen, was sich vor etwa 8 Monaten in ihrem Hause abgespielt hatte.

 

Edubald Dworak klingelte an einem Ach so schönen Augustmorgen, einem Donnerstag, als die so edle Frau von Mahlen gerade mit ihrem täglichen Schönheits- und Fitnessprogramm zugange war.

In ach so netter Weise mit och so viel Leid hatte Herr Dvorak oder besser gesagt Herr Moods ihr geschildert, dass er das uneheliche Kind des doch so ehrlosen Herrn Braun ist. Er habe nun endlich in Erfahrung bringen können, wo sich sein Vater, der ihn all die vielen Jahre verleugnet hatte, aufhält. Doch nun muss er leider erfahren, dass dieser tot sei. Was für eine Schande.

Dass diese Geschichte, wie eigentlich alle Geschichten des Herrn Moods erstunken und erlogen war, fiel offensichtlich damals keinem auf.

 

Tabea Winkler, eine schüchterne, aber sehr attraktive junge Dame Anfang zwanzig mit langen dunkelbraunen Haaren, dunklen Augen und einem hellen Teint geriet zunächst in das Visier der Ermittlungen. Offensichtlich hat sie mehrfach Post des verstorbenen aufgegeben und abgeholt und bei ihm geputzt. Gruber versuchte sie im Verhör in die Zange zu nehmen, aber irgendwann erlag er der Schwäche der kleinen, die einen so zerbrechlichen und hilflosen Eindruck machte.

 

Daniela von Ahrens hätte es eigentlich nicht nötig gehabt, einem Mann Geld zu geben und schon gar nicht, damit er bei ihr bleibt. Sie ist Ende Dreissig, steht als Geschäftsfrau mit beiden Beinen voll im Leben und hat einen fast analytischen Verstand. Ihre perfekt gestylten kurzen blonden Haare und ihr makelloser Teint unterstrichen ihre weiblichen Kurven und vollendeten ein Kunstwerk, das selbst Boticelli nicht hätte besser malen können.

Warum so eine Frau ausgerechnet auf einen so skrupellosen und dreisten Schwindler wie Moods hereinfällt kann selbst Gruber nicht verstehen.

  

„Gruber, ich möchte nur wissen, ob sie es waren und wie sie das angestellt haben“ sagte Devler fast mit einem bewunderten Unterton.

 

„Max, natürlich waren sie es und ich glaube, ich weiß auch wie es lief, aber das werden wir ihnen nie nachweisen können.“

 

„Hmm, es sei denn, eine der Frauen verspürt den Drang ihre Überlegenheit mitzuteilen. Aber ich fürchte fast, dass die Damen besser sind, als gedacht.“

 

Alle fünf Frauen standen irgendwie in Verbindung zu Moods und alle wurden von ihm ausgenommen. Das ist Fakt. Alle haben erst zu spät gemerkt, was für ein habgieriges Monster er ist und dass ihn nur sein eigener Vorteil interessiert.