„Grausamer Mord im Eichwald“

 

Am Samstag Morgen wurde die grausam entstellte Leiche eines Mannes im südlichen Eichwald gefunden. Ein Spaziergänger entdeckte mit seinem Hund die bestialisch entstellte Leiche, die geradezu theatralisch postiert an einer Eiche lehnte.

Herr K., der den Leichenfund sofort der Polizei meldete stand noch immer unter Schock, als er sich der Mannheimer Morgen  gegenüber äußerte: „ Es sah aus wie eine Wachsfigur, fast wie eine Schaufensterpuppe. Wenn Oskar, mein Hund, nicht so intensiv an ihm geschnüffelt hätte, wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen nach zu sehen. Ich ging vom Weg ab und sah nach, woran Oskar schnüffelte. Erst als ich in etwas feuchtes und glitschiges  trat bemerkte ich dass es Blut und Käfer  waren, und da begriff ich erst, was ich hier vorfand. Es war grauenvoll. Das werde ich für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen können. Die Augen, der Mund, die Brust, die … schrecklich, einfach schrecklich…“

Die Polizei bestätigte, dass es sich um ein Gewaltverbrechen handelt. Zur genauen Todesursache, den Todesumständen und dem Todeszeitpunkt wollte sie jedoch keine Angaben machen. Sobald weitere Ermittlungsergebnisse vorliegen, würde in einer Pressekonferenz alles weitere bekannt gegeben.

 

Die bisher noch unbekannte Leiche eines Mannes zwischen 30 und 40 Jahren saß angelehnt mit angewinkelten Beinen an einer Eiche. Seine Augen waren regelrecht herausgeschält worden; seine Ohren fehlten und seine Lippen waren mit einer Art Bindfaden zusammengenäht. Die Brustwarzen waren entfernt und von seinen die Genitalien fehlte jede Spur. Der unbekleidete Leichnam wurde in die Gerichtsmedizin verbracht, wo eine sofortige Autopsie angeordnet wurde.

 

Noch tappt die Polizei im Dunkeln, um wen es sich handelt und was das Motiv der Tat war. Auch vom Täter fehlt noch jede Spur.

Sicher ist nur, dass es sich definitiv um ein Gewaltverbrechen handelt.

 

 

In dem kleinen beschaulichen Vorort Mannheims war noch nie ein Fall körperlicher Gewalt oder sogar Mord bekannt geworden.

Sicherlich gibt es hier auch Menschen, die fern jeglicher Realität oder auch Steuergesetzen leben, aber Mord, nein, zu einem Mord ist hier sicherlich Niemand fähig. Zumindest Niemanden, den man hier kennt.

 

Da das Gesicht des Toten entstellt und auch seine Fingerkuppen abgetrennt waren, fiel eine Identifizierung nicht leicht.

Die Durchsicht der Vermisstenanzeigen ergab zunächst keinen Treffer. Auch die Befragung der Anwohner von F. verlief im Sande.

So zog Woche um Woche ins Land ohne Ergebnis.

Polizeihauptkommissar Devler stand unter Druck, musste er sich dem Bürgermeister und auch seinen Vorgesetzten gegenüber verantworten und die verlangten endlich brauchbare Ergebnisse.

 

Doch diese blieben für die nächsten 4 Monate aus bis, ja bis an einem fast sommerlichen Freitag Frühlingsmorgen im März Martha Ding, eine Mitdreißigerin, nicht unattraktiv, jedoch etwas zerstreut und eigentlich so gar nicht der Typ Frau, die einen Mann wirklich begeistern könnte, in Dossenheim eine Vermisstenanzeige aufgab. Die eher unscheinbar anmutende Frau mit dunkelblonden Haaren, grauen langen Hosen, einer beigefarbenen Tweedjacke, einem dunkelbraunen Chasuble und schwarzen derben Halbschuhen saß vor dem Schreibtisch von Kommissar Gruber und gab ihre Vermisstenanzeige auf. Ihr fahles, ungeschminktes Gesicht zeigte eher die Silhuette einer geistesgestörten als das einer gebildeten Frau. Trotzdem, sie war Vikarin  von Dossenheim, einem Ort etwa 20 Kilometer  östlich von F.